Kunst auf der Brücke

Amédé Flum

DrahtARTiges

Drahtobjekte, luftig leichte Karikaturen, tierische Momente und menschliche Dramen, immer über dem Abgrund schwebend.

Tatsachlich gelingt es Amede das Auge zu tauschen, seine technisch perfekten Arbeiten – als gelernter Architekurmodellbauer beherrscht er die dreidimensionale Darstellung – verändern sich je nach Blickwinkel und verlängern so die Suche nach dem versteckten Witz.

Er färbt den Draht schwarz ein, frontal betrachtet konnten seine Werke auch durchaus mit Bleistift gezeichnet sein, das konstruktive Volumen und die verschiedenen Ebenen kommen erst zum Tragen, wenn man sich selbst bewegt, raffiniert. Die Protagonisten seiner oft mitfühlenden Melancholie muss er nicht weit suchen, in seinem Atelier unter dem Dach eines morbiden Zollhäuschens hat er einen prächtigen Ausblick auf die skurrilen Alltagssituationen; die Ideen für vermeintlich schlichte Portraits seiner Mitmenschen fallen ihm quasi vor die Füsse. Gerne benutzt er auch tierische Figuren, hier spielt er geschickt mit den damit verbundenen Vorstellungen, Höhenangst bei einem Vogel ist wirklich ein Problem, das bisher nicht erforscht wurde.

Zur Entspannung gönnt sich der Kunstler auch mal einen Turnschuh oder eine alte Schreibmaschine aus Draht; die ungewohnte Perspektive auf gewöhnliche Gegenstande ist vermutlich der Tribut eines versierten Schlagzeugers an die Präzision.

www.auf-draht.ch